Rote-­Hand-­Brief: Nirmatrelvir,­ Ritonavir

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Erinnerung an bekannte und in der Fachinformation enthaltene Arzneimittelwechselwirkungen mit möglichen tödlichen Folgen.   

Die gleichzeitige Gabe von Paxlovid und bestimmten Immunsuppressiva mit geringer therapeutischer Breite, wie z. B. Calcineurin-Inhibitoren (Ciclosporin, Tacrolimus) und mTOR-Inhibitoren (Everolimus, Sirolimus), kann aufgrund von pharmakokinetischen Wechselwirkungen zu lebensbedrohlichen und tödlichen Reaktionen führen. 

Aufgrund des Risikos schwerwiegender Wechselwirkungen sollte die gleichzeitige Anwendung mit diesen Immunsuppressiva nur dann in Betracht gezogen werden, wenn eine engmaschige und regelmäßige Überwachung der Serumkonzentrationen des Immunsuppressivums möglich ist (siehe Fachinformation Paxlovid). 

Diese Überwachung sollte nicht nur während der gleichzeitigen Anwendung mit Paxlovid, sondern auch nach Abschluss der Behandlung mit Paxlovid erfolgen (siehe Fachinformation Paxlovid). 

Die Anwendung von Paxlovid ist kontraindiziert bei Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel mit stark CYP3A-abhängiger Clearance einnehmen, deren erhöhte Plasmakonzentrationen zu schwerwiegenden und/oder lebensbedrohlichen Reaktionen führen können, einschließlich des Calcineurin-Inhibitors Voclosporin. 

Die Konsultation einer multidisziplinären Gruppe von Spezialisten ist erforderlich, um die Komplexität der gleichzeitigen Anwendung zu bewältigen. 

Der potenzielle Nutzen einer Behandlung mit Paxlovid sollte sorgfältig gegen die schwerwiegenden Risiken abgewogen werden, die entstehen, wenn die Arzneimittelwechselwirkungen nicht adäquat beherrscht werden. 

Für weitere Informationen: Siehe Rote-Hand-Brief zu „Paxlovid“ vom 21.03.2024. 

 

 

Quelle: 

[1] Rote-Hand-Brief Paxlovid (Nirmatrelvir, Ritonavir); 21.03.2024: Erinnerung an bereits bekannte und in der Fachinformation enthaltene Arzneimittelwechselwirkungen mit bestimmten Immunsuppressiva, einschließlich Tacrolimus, mit möglichen lebensbedrohlichen und tödlichen Folgen. 

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