Lieferengpässe im Gesundheitswesen: Wie Daten bei der Vermeidung helfen können

14. August 2023

Lieferengpässe bei Medikamenten sind ein Problem, das vor wenigen Jahren noch als Ausnahme galt und aktuell leider so präsent ist wie nie zuvor. Potenziell sind wir alle davon betroffen: Wenn pharmazeutische Produkte, von Antibiotika bis hin zu Krebsmedikamenten, Verzögerungen bei der Lieferung haben, kann diese Situation viel Leid bei den Betroffenen auslösen und sogar lebensbedrohliche Folgen haben. Situationen, in denen spontan Medikamente gebraucht werden, können zudem jederzeit auftreten. Neben der Verlagerung und Neuansiedlung der Produktion in Europa, um unabhängiger von internationalen Lieferketten zu werden, kann auch die Datenanalyse bei der Erkennung von Lieferengpässen helfen und eine Unterstützung im Umgang mit den Schwierigkeiten sein.

Gründe für Lieferengpässe

Die Globalisierung bietet uns große Chancen und eine Vielfalt an Produkten, von der wir hinreichend profitieren. Die Spezialisierung einzelner Länder oder Regionen auf bestimmte Produkte macht es möglich, eine hohe Effizienz zu erreichen, kostengünstig herzustellen und Waren damit einer breiten Masse zugänglich zu machen. Wenn globale Lieferketten allerdings vermehrt Probleme mit länger andauernden Unterbrechungen haben, treten Lieferengpässe immer häufiger auf – so auch in der pharmazeutischen Industrie. Dann haben Apotheken bestimmte Medikamente nicht mehr vorrätig und Kundinnen und Kunden müssen über Tage oder sogar Wochen auf ihr Medikament warten. Damit Deutschland zukünftig weniger mit Medikamentenengpässen konfrontiert wird, müssen Abhängigkeiten von anderen Ländern verringert werden. Allerdings ist eine Neuentwicklung nur durch den Austausch der Standorte von Fabriken oder Versorgungszentren zweifelhaft und dauert sehr lange. Um dem Problem entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung kürzlich ein Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen beschlossen. Das Gesetz sieht verschiedene Anpassungen vor, um Apotheken mehr Flexibilität bei Lieferengpässen zu ermöglichen und die Anbietervielfalt von Medikamenten zu erhöhen.

Datenanalyse als Unterstützung

Ein weiteres Mittel, um gegen Engpässe vorzugehen, ist der Einsatz datengetriebener Lösungen im Gesundheitswesen. Die rechtzeitige und genaue Analyse von anonymisierten Daten, wozu unter anderem Abverkaufsdaten aus Apotheken oder eingereichte Rezepte gehören, kann für die Vorbeugung und das Erkennen von Engpässen enorm wichtig sein. Sie hilft bei der Antizipation von Engpässen in der Produktion, den Lagern und der Bestandsverwaltung. Die Analyse hilft bei der unverzichtbaren Auseinandersetzung mit Lieferunterbrechungen und plötzlichen Nachfragesteigerungen bei anderen Produkten oder spezifischen, regionalen Märkten. So können mit den richtigen Daten und einer profunden Analyse die Patientenbedürfnisse optimal erkannt und individuellere, schnellere Reaktionen ermöglicht werden. Richtig eingesetzt, führt dies zu einer maximalen Ressourceneffizienz und -allokation, um die Industrie und die Gesellschaft zu stärken.

Schnelle Identifizierung von äquivalenten Medikamenten mit dem ifap praxisCENTER

Wenn es bei einem bestimmten Medikament zu einem Lieferengpass kommt, hilft das ifap praxisCENTER Behandelnden, schnell und einfach ein äquivalentes Medikament zu finden.
Mit der Äquivalenzrecherche ist es ganz einfach, Präparate mit dem gleichen Wirkstoff oder derselben Wirkstoffkombination zu finden und direkt auf das Rezept zu übertragen. Es können zudem weitere Detailinformationen zu dem Medikament abgerufen werden. So sparen Ärztinnen und Ärzte wichtige Zeit bei der Suche nach Ersatzmedikamenten, die sie für die Behandlung nutzen können.

Abschließend lässt sich also festhalten: die Ansiedlung der Produktion pharmazeutischer Erzeugnisse in Europa, um mehr Unabhängigkeit und Steuerungsmöglichkeiten zu schaffen, ist sinnvoll, braucht aber Zeit. Um kurz- und langfristig mit Lieferengpässen umgehen zu können und sich bestmöglich darauf vorbereiten zu können, müssen Daten effizient analysiert und genutzt werden. Nur so kann die Versorgung gesichert und auf Kundenbedürfnisse optimal reagiert werden.

Hilfreiche Tools wie die Äquivalenzrecherche im ifap praxisCENTER helfen Behandelnden dabei, bei Lieferengpässen schnell eine Alternative zu finden. Durch die voranschreitende Digitalisierung werden immer neue Datenquellen ermöglicht, die eine noch zuverlässigere Transparenz schaffen können. Dafür können wir jetzt schon Predictive Analytics und KI nutzen, die in Zukunft noch optimierter und vielfältiger einsetzbar sind.

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